Himmel

Das Wetter ist momentan sehr abwechslungsreich, und entsprechend abwechslungsreich sieht auch der Himmel aus. Mich fasziniert das immer sehr, und dementsprechend häufig fotografiere ich das 😊 Daher gibt es hier heute eine kleine, fast kommentarlose Auswahl aus meiner Himmels-Sammlung der letzten Tage. Nicht immer ist es mir gelungen, nach der Aufnahme des jeweiligen Fotos noch im Trockenen nach Hause zu kommen.

Mit Vollmond.
Heute abend.

Neues und Altes

Letzten Dienstag, ein nebliger Morgen. Das Tor in unserer Einfahrt sieht bemitleidenswert aus und wird nur noch durch Spanngurte vom Auseinanderfallen abgehalten.

Kurz darauf steht ein Wagen vor dem Tor, mit einer langersehnten Ladung:

Was kommt denn da?

Ein paar Stunden später:

Ein neues Tor!

Im September waren wir endlich dazu gekommen, uns mal Kostenvoranschläge für ein neues Tor einzuholen. Nachdem das Angebot einer Firma hier im Ort dann noch wesentlich günstiger war als das erste von einer Firma bei Bordeaux, haben wir bestellt. Das Tor ist aus Aluminium. Man kann es mit einem Finger öffnen und schließen, es ist kein Herumgeruckel an der Arretierung am Boden mehr notwendig, und es muss auch nicht beim Öffnen und Schließen mühsam hochgehoben werden. Außerdem ist es blau. Leo wollte kein Tor in langweilig-dunkelgrau-anthrazit-schwarz, wie alle Nachbarn sie haben. Ich war erst skeptisch, habe mich dann aber zu dunkelblau überreden lassen, und das war wirklich eine gute Entscheidung. Ist es nicht wunderschön? 😃

Was sonst noch so passiert ist in der letzten Zeit:

Wir hatten einige nette Besucher. Mit einem war ich in Bordeaux, seit langer Zeit mal wieder:

Monument aux Girondins

Andere Besucher hatten eine Jenny dabei:

Jenny und Gaston

Gaston ist sechs Jahre alt geworden.

Geburtstagshund

Es gibt einen neuen Hundeclub, 30 KM von uns entfernt. Das Team dort besteht aus fünf Hundetrainerinnen, die vorher in dem „alten“ Hundeclub waren, in dem wir auch mit Gaston und Elly waren. Die fünf Frauen sind allesamt aus dem alten Club rausgeflogen, da sie es gewagt hatten, in einigen Dingen anderer Meinung zu sein als die Clubchefin. Nun haben sie einen eigenen Club gegründet. Es gab eine tolle Eröffnungsfeier, an der wir auch teilgenommen haben, und wir sind nun auch dort angemeldet. Ich war ein paar mal samstags mit Elly da – sie ist zwar ziemlich erziehungsresistent, aber es macht trotzdem Spaß, und die Leute, die wir ja von früher schon kennen, sind total nett. Das Gelände ist sehr schön gelegen, man kann kilometerweit über die Felder schauen. Und für uns hat es noch den Vorteil, dass es nur halb so weit ist wie vorher zum „alten“ Club.

Neuer Hundeclub

Am Wochenende ist der erste Herbststurm hier über die Region gefegt, mit nächtlichem Blitz und Donner. Auch in den nächsten Tagen soll es immer mal wieder regnen, das hebt die Laune enorm 😐

Wetter heute. Da war grad kein Regen.

Ansonsten können wir nicht über einen Mangel an täglichen Ereignissen klagen, ganz im Gegenteil, aber wie ich bei meiner kurzen Meldung letzte Woche ja schon geschrieben habe, gehören all diese Ereignisse nicht hierher, in die Öffentlichkeit des Internets. Ich hatte schon überlegt, den Blog hier komplett einzustellen, aber Leo meinte, das sollte ich nicht tun. Also wird es auch in Zukunft hochinteressante Landschafts- und Hundefotos hier zu sehen geben 😁

Zehn Jahre

10 Jahre, so lange ist es her, dass ich hier zum letzten Mal etwas geschrieben habe? Gefühlt vielleicht, aber nein. 10 Jahre ist es heute her, dass der Notar den Kaufvertrag für unser Haus besiegelt hat und wir stolze Hausbesitzer sind (und, wie auf dem Foto zu sehen, diverse Schlösser ausgewechselt haben). Das wollte ich hier im Blog nicht unbemerkt lassen. Es ist viel passiert, seitdem es hier das letzte Mal etwas zu lesen gab, aber all das gehört hier nicht hin. 2019 war bislang nicht eines der besten Jahre. Aber es wird (hoffentlich) wieder besser, und vielleicht wird es dann auch mal wieder mehr hier zu lesen geben. Und jetzt wird gefeiert. Prost!

WmdedgT – Juli 2019

Ja, es gibt uns noch, danke der Nachfragen. Und ich nehme die heutige „Was machst du eigentlich den ganzen Tag“-Aktion zum Anlass, hier mal wieder was zu schreiben. Zur Zeit ist alles etwas anders bei uns. Leos Mutter ist seit dreieinhalb Wochen im Krankenhaus, sie wurde operiert und es geht ihr körperlich wieder recht gut. Auch schon einige Wochen vorher waren diverse Arzt- bzw. Facharztbesuche notwendig, dadurch ist vieles im Garten und Haushalt liegengeblieben, und es fehlt immer noch die Zeit für ganz viele Sachen. Aber das ist halt momentan so und geht nicht anders, die Prioritäten haben sich geändert. Und unser Tagesablauf hat sich auch geändert.

Natürlich muss die tägliche Routine wie gewohnt weiterlaufen, die Hühner z.B. lassen sich ja nicht einfach abstellen. Sie werden morgens als erstes – bei heute bereits knapp 30 Grad – rausgelassen (Jacques ist wie üblich dabei, wer genau hinschaut, kann ihn auf dem Bild finden):

Guten Morgen, Hühner.

Dann Kaffee, Hundefrühstück, Hühnerfrühstück, Kaffee, Wäsche in die Waschmaschine, Kaffee, Mails durchschauen, ob es was Wichtiges gibt. Den weiteren Tagesablauf gestalten wir täglich abwechselnd. Heute ist Leo am Vormittag ins Krankenhaus nach Lesparre gefahren, ca. 12 KM von uns entfernt:

Klinik in Lesparre

Das ist nicht so klein, wie es aus diesem Blickwinkel wirkt, das ist auch nicht etwa der Parkplatz der Klinik, sondern das sind nur die Autos der Leute, die das „accès interdit“-Schild („Zufahrt verboten“) ignoriert und somit 100 Meter Fußweg gespart haben, um direkt neben dem Rettungshubschrauber-Landeplatz statt auf dem Parkplatz zu parken.

Währenddessen war ich dran mit der vormittäglichen Hunderunde bei inzwischen über 30 Grad:

Heiß!

Hinter dem großen Baum in der Mitte ist ein kleiner Bach. Der wird, gerade bei diesem Wetter, von den Hunden immer gerne zur Abkühlung genutzt. Das Problem ist, dass dieser Bach bei der momentanen Hitze ziemlich ausgetrocknet und eher ein dunkler Tümpel ist. Bei Ellys kurzem Fell ist das nicht so schlimm, aber Gaston roch, nachdem er sich abgekühlt hatte, sehr tümpelhaft. Daher bekam er, als wir schwitzend und schweißtriefend (ich zumindest) wieder zu Hause waren, noch eine Dusche, die ihm gut gefallen hat:

Duschen.

Anschließend hatte ich mir auch eine Dusche verdient. Als nächstes habe ich die Ärgernisse neben der Haustür beseitigt:

Jämmerlich.

Eigentlich sollten hier, wie fast in jedem Jahr, schwarzäugige Susannen ranken und vielleicht auch schon blühen. Aber nach der Aussaat tat sich erst gar nichts, und das, was dann doch noch gewachsen ist, war plötzlich fast ratzekahl von Schnecken weggefressen. Also musste etwas Neues her:

Sternjasmin neben der Haustür

Sternjasmin ist es geworden, links schon mit Rankgitter, rechts noch ohne. Sieht schön aus und duftet wunderschön. Hier nochmal aus der Nähe:

Sternjasmin

Als Leo gegen 15 Uhr von der Klinik- und Einkaufstour wieder zurück war, haben wir uns ein wenig gestärkt:

Ei.

Anschließend Haushaltskram und so. Dann nochmal das gleiche Programm mit verteilten Rollen, Leo zieht mit den Hunden los – Hundefotos gab es schon genügend heute, daher ein Foto, auf dem zu sehen ist, wie groß die Weintrauben auf den Feldern um uns herum schon sind:

Weintrauben.

Und ich fahre ins Krankenhaus. Inzwischen kennen wir die Schleichwege in dem Gebäude.

Krankenhaus, Hintereingang.

Gegen zwanzig Uhr sind wir alle wieder zu Hause, die Hunde bekommen was zu Essen und wir ein kühles Bier. Zwei Stunden später essen wir dann auch – der Uhrzeit angemessen heißt das Gericht Bauernfrühstück 😊

Bauerfrühstück

Und jetzt gute Nacht.

Europawahl

Am nächsten Sonntag sind auch hier die Wahlen zum europäischen Parlament. Da wir in Frankreich leben, wählen wir französische Listen – theoretisch hätten wir als im Ausland lebende Deutsche wohl auch deutsche wählen können, aber warum sollten wir das tun.

Wir haben eine „carte électorale“, oben auf dem Foto zu sehen, also einen Wahlausweis, allerdings die Version für Bürgerinnen und Bürger eines Staates der EU außer Frankreich. Darauf stehen Name, Wohnort, Geburtsland und -datum, eine Wählernummer und der Ort, an dem man seine „Stimme“ abgeben kann. Den Wahlausweis nehmen wir mit zur Wahl, außerdem braucht man einen Identitätsnachweis in Form von Personalausweis, Pass, Krankenversicherungskarte, Führerschein, Jagderlaubnis (!) oder ähnlichem Dokument mit Foto. Hier in Cissac braucht man diesen Identitätsnachweis, aber wenn man in einer kleinen Gemeinde mit weniger als 1000 Einwohnern lebt, ist ein solcher nicht nötig – da kennt man sich wohl 🙂

Kürzlich war für jeden von uns ein dicker Umschlag im Briefkasten, darin waren die Wahlprogramme und Wahlscheine eines Großteils der 34 zur Wahl stehenden Listen:

Am Sonntag kann man dann den Wahlschein der Liste, die man wählen möchte, mitnehmen ins Wahlbüro und dort in einen Umschlag stecken, oder aber man bekommt dort nochmal den gleichen Papierstapel, sucht daraus die gewünschte Liste aus und steckt sie in einen Umschlag.

Also, auf zur Wahl. Was steht auf unserer carte électorale? „Voter est un droit, c’est aussi un devoir civique“. Das bedeutet: Wer nicht wählen geht, darf hinterher auch nicht maulen. Nein, Scherz, es bedeutet: Wählen ist ein Recht, und es ist auch eine staatsbürgerliche Pflicht.